Kostenloses Hundetraining-Angebot Banner

Tipp des Monats – Januar 2011: Die Nase des Hundes – Wissenswertes zur Hundenase

Die US-Amerikanische Armee versucht gegenwärtig eine elektronische Hundenase zu entwickeln. Warum fragen Sie sich sitzen die besten Forscher der USA an einem Pendant zur Hundenase? Lesen Sie hier was eine Hundenase alles kann! Staunen garantiert!

Die Nase des Hundes – DAS Hochleistungsorgan der Hunde ist die Hundenase. Während der Mensch sich überwiegend visuell (also mit den Augen) orientiert, ist für den Hund der Geruchssinn von entscheidender und überlebenswichtiger Bedeutung. Denn der Hund findet sich in seiner Umwelt vor allem über seine feine Nase zurecht und erhält über sie alle notwendigen Informationen. Der Geruchssinn des Hundes ist bis zu 40 und sogar hundert mal (in einigen Fällen) stärker als der des Menschen. Die Hundenase enthält  – je nach Größe der Nase und Hunderasse – mehr als 200 Millionen Riechzellen. Zum Vergleich: Bei uns Menschen sind es rund 5 Millionen Riechzellen. Die Vorfahren der Hunde, die Wölfe, können den Geruch von Wild noch auf eine Entfernung von 3 Kilometern aufnehmen.

Leistung der Hundenase von Rasse und Größe der Nase unterschiedlich

Eine Schäferhund-Nase hat gut 200 Millionen Riechzellen. Eine menschliche nur einen kleinen Bruchteil davon. Die Größe der Riechschleimhaut beträgt beim Dackel knapp 100 Quadratzentimeter. Beim Schäferhund sind es sogar 200 Quadratzentimeter. Beim Menschen sind es fünf! Wenn ein Hund schnüffelt, dann atmet er nicht die Luft direkt in die Lunge. Vielmehr behält er sie eine zeitlang in der Nase. Dadurch verweilen die Duftmoleküle länger an der Riechschleimhaut. Der Hund speichert dann verschiedene Geruchsbilder und empfindet sie als angenehm oder auch unangenehm. Er kann so auf die Wahrnehmung bestimmter Geruchsbilder hin trainiert werden. Zur Berurteilung der Riechleistung reicht das alleine aber bei weitem noch nicht aus. Messungen haben, im Vergleich zum Menschen, eine 1-Millionenfach verbessertes Riechvermögen ermittelt. Der Hund kann in kurzen Atemzügen bis zu 300mal in der Minute atmen, sodass die Riechzellen ständig mit neuen Geruchspartikeln versorgt werden.

Das Gehirn des Hundes – leitungsfähige Untersützung der Hundenase

Eine ebenso wichtige Rolle für das Riechen spielt neben der Nase auch das Gehirn des Hundes. Hier werden die eintreffenden Daten verarbeitet und ausgewertet. Das die Nase, ähnlich wie auch die Augen, rechts und links differenzieren kann, können Hunde „Stereo“ riechen. Auf diese Weise ist der Hund fähig, die Richtung einer Spur zu beurteilen und selbst eine alte Spur zu verfolgen. Das Riechhirn ist im Vergleich zum Menschen riesig, denn es macht allein 10 % des Hundehirns aus (im Vergleich: 1 % beim Menschen). Der Mensch nutzt diese besondere Fähigkeit des Hundes, indem er ihn als Spürhund in vielen Bereichen einsetzt. Dabei muss unterschieden werden zwischen der ?mechanischen? Spur und der Duftspur.

Heute ist es üblich, den Hund (im speziellen Hundesport zum Beispiel beim Schutzhund) auf die mechanische Spur zu trainieren, also auf den Geruch von Verletzungen des Erdbodens wie geknickte Pflanzen und so weiter. Eine kreuzende, zur gleichen Zeit angelegte Spur kann so zu einer Fehlsuche führen, da beide Spuren für den Hund gleichwertig sind.

Verlust des Geruchssinns! Eine Katastrophe für den Alltag des Hundes

Der Verlust des Geruchssinns würde für den Hund eine immense Behinderung bedeuten. Sein gesamtes Beziehungsgefüge, das er sich mit der Zeit aufgebaut hat, basiert auf den Informationen, die er über seine feine Nase aufnimmt. Mit der Hilfe seiner Nase findet der Hund bereits als Welpe die Zitzen seiner Mutter und kann später essbares von giftigen Stoffen unterscheiden. Außerdem erkennt der heranwachsende Rüde seine läufige Hündin schon von weitem am Geruch. Eine unvorstellbare Behinderung des Hundes sollte seine Hundenase eine Schädigung im Laufe seines Lebens erleiden.

Der Hund als Helfer: Wildjagd, Trüffel, Drogenfahndung

Die Menschen haben sich die besondere Ausprägung des Geruchssinn des Hundes zu Nutze gemacht. Durch Zuchtauswahl konnte die Hundenase bei einigen Rassen noch leistungsfähiger gemacht werden. Ein Hund ist in der Lage einen einzelnen Geruch aus einer Menge an Gerüchen herauszufiltern und zu erkennen. Diesem kann er folgen oder den Menschen darauf aufmerksam machen. Einsatzmöglichkeiten eines Hundes zum Nutzen für den Menschen können somit sein:

  •     Jagd auf Wild
  •     Suche nach Trüffel
  •     Sprengstoffsuche
  •     Drogenfahndung
  •     Finden defekter Gasleitungen
  •     Minenräumung
  •     als Rettungshunde beim Katastrophenschutz

Besonders für den Katastrophenschutz leisten Hunde immer wieder Sensationelles! Nach Katastrophen wie Erdbeeben oder Lawinenunglücken werden die Hunde eingesetzt. Und warum? Der Geruchssinn eines Hunde reicht bis zu 8 Meter unter eine geschlossene Schneedecke. Abhängig der Witterungslage und Schneebeschaffenheit. Und die bis 3,5 Meter unter die Erde. Nicht nur aus diesem Grund versucht die amerikanische Armee  eine elektronische Nase zu entwickeln, die so ähnlich funktioniert wie die Nase der Hunde.

Der Hund als sozialer Weggefährte: Hunde riechen Gefühle

Hunde riechen Gefühle. Der Hund nutzt seine Nase also auch im sozialen Bereich. Zum Beispiel um die Läufigkeit seiner Hündin festzustellen. Aber nicht nur unter den Hunden selbst wird das soziale Gefüge über die Nase entwickelt. Der Hund ist in der Lage auch menschliche Gefühle wahrzunehmen. Gefühle wie Aufregung, Trauer, Wut, Freude, Angst, etc. Nur durch seine Nase. Wie geht das? Das liegt daran, dass unser Körper je nach Stimmungslage bestimmte Geruchsstoffe produziert.  So kann der Hund u.a. Schweiß erschnüffeln, der häufig bei Angst ausgestoßen wird. Die ausströmenden Duftstoffe verraten ihm mehr über die momentanen Gefühle des Menschen. So lässt sich auch das Phänomen erklären, dass Hunde oft trauernden Menschen Trost spenden. Sich mehr zu dem Menschen hingezogen fühlen und im den nötigen Halt geben. Die Kommunikation zwischen den Hunden selbst (chemische Kommunikation) erfolgt über das Ausscheiden von Pheromonen. So werden aber nicht nur von weiblichen Tieren die Informationen zur sexuellen Bereitschaft signalisiert, sondern auch Informationen über Alter, Geschlecht und den Gesundheitszustand übermittelt. Viele diese Informationen werden über den Urin weitergegeben. Jedoch ist dies nicht die einzige Möglichkeit. Apokrine Drüsen (weitläufig lassen sich diese Drüsen auch als Schweißdrüsen bezeichnen) befinden sich auf der gesamten Körperfläche. So hinterlässt der Hund eine Duftspur wo auch immer er lang gegangen ist.

Hundenase und Hundegehirn – ein perfektes Zusammenspiel

Der feine Geruchssinn des Hundes resultiert in erster Linie aus der sogenannten Riechschleimhaut in der Hundenase. Die in der Luft aufgenommenen Duftmoleküle gelangen über die Nasenlöcher in die Nasenhöhle und dort auf diese Schleimhaut, die eine besondere Verstärkungsfunktion besitzt und alle eintreffenden Gerüche stark intensiviert. Die Riechschleimhaut besitzt außerdem ein sogenanntes Flimmerepithel, das mit Millionen von Flimmerhaaren ausgestattet ist, die wie Sensoren funktionieren. Im Riechkolben (Bulbus Olfactorius) des Gehirns sorgt dann noch mal eine besonders komplexe Art der Verschaltung für die enorm hohe Geruchsauflösung der verschiedenen Stoffe, sodass eine Art ?räumlichen Riechens? entsteht.

Im Gehirn des Hundes werden zeitlebens alle diese Riech-Informationen abgespeichert, um bei Bedarf auf sie zurückgreifen zu können. So kommt es auch, dass für die einzelne Hundenase in seiner gewohnten Umgebung sehr schnell eine Art „Rudelgeruch“ entsteht, bei dem nicht nur seine eigenen, sondern auch die Geruchsstoffe der Lebewesen in seiner Umgebung zu einem vertrauten „Geruchspotpourri“ zusammenkommen. Manche Hunderassen haben übrigens feinere Nasen als andere.

Hunde mit platt gezüchteten Nasen wie Boxer oder Möpse riechen nicht so gut wie die ?Langnasen?. Dunkel pigmentierte Hunde verfügen über ein höheres Riechvermögen als wenig pigmentierte Tiere und weibliche Hunde haben bei den meisten Duftstoffen einen ausgeprägteren Geruchssinn als männliche?

Die Trainer der Tophundeschule wünschen Ihnen und Ihrem Hund weiterhin viel Spaß und Erfolg mit Ihrem Hund.

Posted in: Tipp des Monats

About the Author:

Detlev Schönfelder ist leidenschaftlicher Hundetrainer und Geschäftsführer der mobilen Hundeschule "Tophundeschule". Außerdem bloggt er zum Thema Hundeerziehung und Hundehaltung, schreibt Fachartikel für Magazine und ist Gast in verschiedenen TV-Sendungen zum Thema "Hundeerziehung". Für Ihre Fragen steht Ihnen Herr Schönfelder jederzeit mit Rat und Tat gerne zur Verfügung: (Tel: 040 - 64 68 98 12 | Mobil: 0172 - 27 16 69 7 | Mail: info(at)tophundeschule.de).

Durch das Fortsetzen der Benutzung dieser Seite, stimmen Sie der Benutzung von Cookies zu. Weitere Informationen

Um Ihnen eine bestmögliche Benutzererfahrung mit dieser Website zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit der weiteren Nutzung der Website oder das Anklicken von "Akzeptieren" stimmen Sie der Speicherung von Cookies durch die Website zu.

Close