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Hundebellen – Verwirrung und Konflikte bei unserem Hunden

Hundebellen – ein Hund mit konkurrierenden Bedürfnissen oder Motivationen kann schnell in einen inneren Konflikt geraten. Es ist für uns Menschen wichtig, sich dessen bewusst zu sein. Denn es ist vermutlich sehr belastend für den Hund und kann dazu führen, dass er neue Verhaltensweisen ausprobiert, um seinen inneren Konflikt zu lösen.

Bellender Hund

Wuff, wuff! Warum bellt mein Hund? Zu verstehen warum Hunde bellen, ist der wichtigste Schritt um Methoden aus der Hundeerziehung anzusetzen (Bildquelle: sxc.hu).

Das Problem dabei ist: Wenn eine dieser neuen Verhaltensweisen sich für den Hund lohnt, wird sie natürlich in Zukunft wiederholt. Konkurrierende Interessen sind oftmals der Kern aller Kommunikationsprobleme zwischen den Menschen und ihren Hunden. Wenn ein Hundebesitzer nicht versteht, was seinen Hund zu einem bestimmten Verhalten motiviert, wird er dies wahrscheinlich als Ungehorsam betrachten. Seine natürliche Reaktion darauf wird sein, das Kommando zu wiederholen, meistens mit stärkerer Betonung auf einer bestimmten Silbe und oftmals auch in einer anderen Lautstärke.

Schauen wir uns hierzu eine alltägliche Situation an

Stellen Sie sich vor, was passiert, wenn ein junger Hund angebunden vor einem Supermarkt zurückgelassen wird (was wir ja sowieso nicht machen sollten – Thema Hundediebstahl). Da sind nun die konkurrierenden Antriebe, dem Besitzer in den Supermarkt zu folgen und den Druck von Halsband und Leine loszuwerden. Nachdem der Hund kurz versucht hat, an der Leine zu ziehen, stellt er fest, dass er ein Problem hat. Er möchte in den Laden – kann es aber nicht; er möchte den Zug am Hals loswerden – kann es aber nicht.

Problemsituationen, mit denen der Hund noch nie zu tun hatte, erfordern neue Lösungen. Also wird Ihr Hund jetzt anfangen, zu experimentieren:

  • Er sitzt – der Besitzer kommt nicht.
  • Er legt sich hin – der Besitzer kommt nicht.
  • Er zieht in eine Richtung – der Besitzer kommt nicht.
  • Er versucht an der Leine zu kauen – der Besitzer kommt nicht.

Mittlerweile ist der Hund richtig gestresst und wird nun bellen. Er horcht, ob das Rudel (also sein Mensch) antwortet. Er bellt und bellt – das fühlt sich für den Hund gut an und der aufgebaute Stress wird ein wenig verringert. Nun kommt der Besitzer aus dem Supermarkt zurück und sagt seinem Hund, er soll ruhig sein. Treffer! Der Hund ist mit seinem Besitzer wieder vereint. Das nächste Mal, wenn der Hund vor einem Laden angebunden wird, wird er natürlich früher zu bellen beginnen – da er damit ja bereits Erfolg hatte. So einfach und so schnell habe ich also einen bellenden Hund vor der Ladentür…

Jetzt beginnt das eigentliche Problem

Das eigentliche Problem beginnt aber jetzt eigentlich erst: Wenn ich als Hundebesitzer großes Pech habe, könnte der Hund sein Verhalten aber auch generalisieren und immer dann bellen, wenn er einem neuen Konflikt begegnet oder wenn er sich zwischen zwei konkurrierenden Motivationen gefangen fühlt und nicht weiß, was er am besten machen soll. Es sind nun die entscheidenden Schritte zum „Dauerkläffer“ gemacht worden, dessen Ursache einmal mit einer ganz einfachen Situation begonnen hat.

Konflikte können einen Hund auch dazu bringen, mit alternativen Verhalten zu „experimentieren“, also vollkommen neue mögliche Lösungen auszuprobieren. Ein Hund, der in der Vergangenheit schon öfter Erfolg mit dem Ausprobieren neuer Lösungen hatte, wird dabei sicherlich kreativer sein. Hunde fangen dann sozusagen an, das Lernen zu lernen. Für die Ausbildung und die Erziehung ist das natürlich schon fast der Idealzustand.

Konsequenz als A und O für schnelles und effektives Hundetraining

In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal darauf hinweisen, wie unerlässlich die Konsequenz für schnelles Lernen und effektives Training (natürlich auch im Alltag!) sind. Vielleicht gehen Sie einmal kurz in sich und überlegen, wo sie überall inkonsequent sind. Wenn Hunde etablierte Kommandos zu ignorieren beginnen, ist häufig die Inkonsequenz der Grund. Und eine der Hauptquellen für Inkonsequenz ist die Wiederholung eines Kommandos. Für Ihren Hund ist ein Kommando, das zwei oder drei Mal kurz hintereinander gegeben wird, etwas ganz anderes, als das original gelernte, einmal gesagte Kommando. Die Wiederholung von Kommandos trainiert den Hund auch dazu, diese Wiederholung zukünftig zu erwarten. Nun liegt es in der Sache selber, dass nun ein ewig währender Kreislauf beginnt und Sie ganz schnell einen ungehorsamen Hund haben – auch, wenn er gut ausgebildet war!

Die Wiederholung eines Kommandos ist für den Hund nun nur noch der Hinweis und die Information, dass das eigentliche Kommando demnächst kommt …

Posted in: Wissen über Hunde

About the Author:

Detlev Schönfelder ist leidenschaftlicher Hundetrainer und Geschäftsführer der mobilen Hundeschule "Tophundeschule". Außerdem bloggt er zum Thema Hundeerziehung und Hundehaltung, schreibt Fachartikel für Magazine und ist Gast in verschiedenen TV-Sendungen zum Thema "Hundeerziehung". Für Ihre Fragen steht Ihnen Herr Schönfelder jederzeit mit Rat und Tat gerne zur Verfügung: (Tel: 040 - 64 68 98 12 | Mobil: 0172 - 27 16 69 7 | Mail: info(at)tophundeschule.de).

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