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Der sponate Blickkontakt: „Schau mir in die Augen Kleiner“

Kennen Sie Hunde, die ihre Besitzer anhimmeln? Die immer wieder unaufgefordert ihren Menschen anschauen und sozusagen „Rücksprache“ halten? An der Körpersprache dieser Hunde ist klar erkennbar: Der Anblick ihres Menschen ist etwas Erfreuliches für sie.

Foto Blickkontakt Hund Mensch

„Schau mir in die Augen Kleiner“. Machen Sie sich den spontanen Blickkontakt zu Ihrem Hund für die Hundeerziehung zu nutzen (Bild © // sxc.hu)

Einen Teil ihrer Aufmerksamkeit ist immer bei Herrchen oder Frauchen, auch wenn sie scheinbar vor sich hin träumen. Deswegen sind sie gut ansprechbar und reagieren gerne und schnell auf die Signale ihres Besitzers. Wenn Hund und Mensch einen guten Draht zueinander haben und ihre Beziehung von Zuneigung und gegenseitigem Vertrauen geprägt ist, sind die besten Voraussetzungen für die Aufmerksamkeit geschaffen. Gezielt gefördert wird die Aufmerksamkeit durch das Training des unaufgeforderten Blickkontaktes.

Übrigens: Die Belohnung des spontanen Blickkontaktes ist ein wichtiger Baustein im Training von Hunden mit Jagdambitionen oder anderen „Hundeproblemen“. Den Kunden der Tophundeschule ist das Thema natürlich bestens bekannt!

Gehen Sie mit Ihrem Hund in den Garten oder aber vor die Haustür. Nun gehen Sie auf die „Pirsch“: auf Blickfang! In dieser Übung wird der Hund jedesmal belohnt, wenn er sie während des Spaziergangs unaufgefordert anschaut. Sie „wandern“ mit Ihrem Hund ein wenig hin und her. Dabei wird der Hund natürlich genau beobachtet: Jeder kurze Blick in Ihre Richtung wird mit Markersignal ( Clicker oder ein Belobigungswort ) und Futter bestätigt. Diese Übung können Sie beliebig oft wiederholen, bis der Hund anfängt, häufig auf seinen Menschen zu schauen. Wenn das schon gut funktioniert, kann die Übung weiter ausgebaut werden.

Die Leckerlitasche wird nun in der Jacke oder der Trainingsweste verstaut oder an den Zaun gehängt. Nach wie vor wird jeder Blickkontakt mit dem Markersignal bestätigt. Dann greift der Mensch zur Leckerli-Tasche und belohnt den Hund. Einige Hunde beginnen, ihre Menschen ununterbrochen anzuschauen. Nun werden die Futterbelohnungen seltener. Zwar wird weiterhin der Blickkontakt bestätigt, aber immer häufiger werden Markersignal und Futter durch Zuwendung (ein Lächeln, Kopfnicken oder freundliche Worte) ersetzt.

Klappt das gut? Dann stellen Sie neue Regeln auf: Es wird jedesmal mit Markersignal und Futter belohnt, wenn sich der Hund in der Nähe einer Ablenkung (Schnupperstelle, anderer Hund etc.) unaufgefordert zu Ihnen wendet. Andere Blickkontakte werden nur noch gelegentlich mit Futtergaben bestätigt. Nachdem das nun auch funktioniert, machen wir weiter!

Das Faustspiel

Mit dem Faustspiel lernt der Hund, sich trotz Ablenkung durch Futter seinem Besitzer zuzuwenden. Diese Übung fördert die Impulskontrolle – also die Selbstbeherrschung des Hundes: Der spontane Impuls des Hundes wäre es, hochzuspringen und nach dem Futter zu schnappen. Diesen Impuls muss er kontrollieren und sich sogar vom Futter ab- und seinem Menschen zuwenden, wenn er Erfolg haben will:

  • Sie nehmen ein Leckerli in die Hand und zeigen es dem Hund.
  • Sie  führen die Hand etwa 40 Zentimeter neben den Kopf des Hundes.

Der Hund wird natürlich automatisch zunächst auf das Futter schauen. Sobald er seinen Blick auf Ihr Gesicht oder auch Ihren Körper wendet, wird er mit Markersignal und Futter belohnt. Dazu können Sie das Leckerli auch aus der erhobenen Hand fallen lassen. Fällt Ihrem Hund diese Übung sehr schwer, kommt das Futter am besten aus der Futtertasche: Sie greifen dazu nach dem Markersignal noch einmal in die Tasche und geben Ihrem Hund daraus ein Leckerli. Alternativ dazu kann sogar die Hand geleert werden, bevor sie zum Kopf wandert. Einigen Hunden hilft es außerdem, wenn eine andere Person seine Faust mit dem Leckerlis hinhält.

Klappt? Steigern Sie mit weiteren Variationen

Auch das funktioniert jetzt? Dann wird es Zeit, diese Übung mit den nächsten zwei Variationen zu steigern! Sie strecken nun Ihren Arm mit dem Leckerli ganz aus. Die Leckerlihand wird nun in Hüfthöhe gehalten. Auch das funktioniert? Nun, dann wird es jetzt richtig schwer: In der Fortsetzung dieser Übung legen Sie nun das Leckerli unter Ihren Fuß! Jetzt heißt es abwarten: Sobald ihr Hund sich vom Futter abwendet und zu Ihnen schaut, wird er mit Markersignal und Futter belohnt.

Steigerung: Nehmen Sie sich eine weitere Person hinzu

Nun sind Sie alle ganz schön weit gekommen und es ist soweit, diese Übung perfekt auszubauen: Hierfür brauchen Sie allerdings die Unterstützung einer zweiten Person, wie Nachbar, Freund oder ähnlichem. Ziel der folgenden Übung ist es, dass sich der Hund von einem anderen Menschen ab- und seinem Besitzer zuwendet. Vielen Hunden fällt das ganz schön schwer. Fangen Sie deshalb mit einem niedrigen Schwierigkeitsgrad an und steigern Sie die Ablenkung nach und nach. Ihre „Hilfsperson“ stellt sich unmittelbar neben Sie – jeder Blick Ihres Hundes zu Ihnen wird sofort belohnt!

Alternativ können Sie auch Folgendes machen:

Ihre „Hilfsperson“ geht seitlich an Ihnen in größerem Abstand vorbei. Der Weg ist so gewählt, dass ihr Hund die Person gut sehen kann, aber nur kleine Kopfbewegungen machen muss, um danach seinen Menschen anzuschauen. Auch hier wird natürlich jeder Blick sofort belohnt. Selbstverständlich gibt es hierzu noch viele weitere Variationen, die geübt werden können.

Einige davon sind:

  • Ihre Hilfsperson spricht den Hund kurz an, Ihr Hund schaut zu Ihnen.
  • Ihre Hilfsperson befindet sich zunehmend weiter entfernt vom Hund und spricht ihn an.
  • Ihre Hilfsperson geht aus großem Abstand auf Sie beide zu.
  • Ihre Hilfsperson lockt mit Worten, Bewegungen oder Futter!

Sie sehen, der Fantasie sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Nun heißt es also „nur noch“ üben, üben und noch einmal üben…

Sie haben noch Fragen? Nutzen Sie den Kommentarbereich direkt unter diesem Artikel. Gerne beantworte ich Ihnen Ihre Fragen.

About the Author:

Detlev Schönfelder ist leidenschaftlicher Hundetrainer und Geschäftsführer der mobilen Hundeschule "Tophundeschule". Außerdem bloggt er zum Thema Hundeerziehung und Hundehaltung, schreibt Fachartikel für Magazine und ist Gast in verschiedenen TV-Sendungen zum Thema "Hundeerziehung". Für Ihre Fragen steht Ihnen Herr Schönfelder jederzeit mit Rat und Tat gerne zur Verfügung: (Tel: 040 - 64 68 98 12 | Mobil: 0172 - 27 16 69 7 | Mail: info(at)tophundeschule.de).

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