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„Sitz“ und „Platz“ – Tipps und Übungen zum Lernen der Hundekommandos

Foto: Zwei Hunde schwarz und weiß sitzen. Hunde gucken nach oben

„Sitz“ oder „Platz“, die wohl häufigsten Hundekommandos. Mit dem richtigen Training klappt es auf Anhieb, macht dem Hund Spaß und kann sogar ein Spiel für die ganze Familie sein (Bild ©: sxc.hu)

Neben dem „Komm“ oder „Hier“ sind die Kommandos „Sitz“ und „Platz“ die wichtigsten Übungen für einen entspannten Alltag. In diesem Artikel erhalten Sie Tipps, wie Sie „Sitz“ und „Platz“ Üben und Verallgemeinern.

Bestimmt kennen Sie das: Ein Hundebesitzer berichtet Ihnen stolz, dass er seinem Hund zu Hause „Sitz“ und „Platz“ beigebracht hat. Natürlich möchte er Ihnen die neue Übung gleich vorführen – aber es klappt gar nicht oder nur sehr mühsam. „Zu Hause kann er es!“ versichert Ihnen der Hundehalter. Früher hätte man darüber geschmunzelt. Heute weiß man: Er hat Recht! Hunde lernen die gesamte Übungssituation mit – und deshalb können „Sitz“ und „Platz“ zu Hause, auf dem Trainingsplatz oder sogar unterwegs völlig verschiedene Dinge sein.

Es wäre sehr hilfreich, dies den Hundebesitzern wirklich bewusst zu machen – und dann zu üben:

  • an verschiedenen Orten
  • in verschiedenen Situationen und
  • durch häufige Wiederholung der Bewegungsabläufe.

Genauso wichtig ist der Untergrund, auf dem Sie üben. Situationen im Alltag stellen uns Hundehaltern immer wieder vor neue Herausforderungen. Schließlich soll unser Hund die Kommandos immer und überall ausführen. Nicht nur zu Hause auf dem schönen weichen Teppich, sondern vielleicht auch mal im Regen in einer Pfütze oder, im Winter, auch und selbstverständlich im Schnee.

8 Tipps die Sie beachten sollten

Üben Sie die Kommandos „Sitz“ und „Platz“ also nicht nur – wie oben beschrieben in verschiedenen Situationen – sondern auch auf unterschiedlichen Untergründen wie Rasen, Wegeplatten, Kies, Asphalt, Laub, einer Plastikplane, einer Decke, einem Brett – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Wenn dieses alles wirklich von Ihrem Hund gut ausgeführt wird, können Sie das durch eine kleine Übung überprüfen. Geben Sie Ihrem Hund die entsprechenden Kommandos auf besondere Art und Weise:

  1. Nur auf Sichtzeichen, also ausschließlich über Körpersprache.
  2. Nur auf Hörzeichen, also ohne Körpersprache.
  3. Auf einem Stuhl sitzend.
  4. Auf dem Bauch liegend.
  5. Mit einer Zeitung vor dem Gesicht.
  6. Mit Einkaufstüten in der Hand.
  7. Mit dem Rücken zum Hund.
  8. Auf einem Bein stehend.

Hintergrund dieser kleinen Überprüfung ist Folgendes: Viele Hunde haben am Anfang Schwierigkeiten damit, wenn ihr Mensch Signale aus einer für ihn ungewohnten Körperhaltung gibt. Dieses kann immer wieder vorkommen – und damit meine ich nicht nur eine ganz spezielle Situation. Sollte das auch bei Ihnen der Fall sein, heißt es wieder üben. Notfalls werden die Übungen der unterschiedlichen Körperhaltungen in kleineren Schritten geübt. Fangen Sie die Übung immer mit etwas Gewohntem an und steigern sich dann allmählich. Zum Beispiel: Sie wollen sich auf den Bauch legen und Ihrem Hund ein Kommando geben.

Fangen Sie im Stehen an und – wenn der Hund die Übung erfolgreich absolviert hat, lösen Sie diese auf und loben den Hund. Dann gehen Sie in die Hocke – geben dem Hund das Kommando, lösen auf und loben den Hund. Dann können Sie sich auf den Boden setzen und wiederholen die Übung. Wenn auch dieses einwandfrei durchgeführt wird, können Sie anfangen, sich hinzulegen.

Übung für die ganze Familie

Sollten Sie und Ihre Familie Sinn für Humor haben, sorgt eine weitere Variante für gute Laune: Geben Sie jedem Familienmitglied 2 Minuten Zeit. Jeder Mensch aus der Familie soll in dieser Zeit versuchen, bei der Signalgabe aus der Normalkörperhaltung in eine besonders lustige Verrenkung zu gelangen. Eine kleine Vorführung am Ende, in der jeder sein Ergebnis präsentiert, kann viel Spaß machen.

Übung für schlechtes Wetter

Eine weitere schöne Übung, die sich auch bei schlechtem Wetter wunderbar im Wohnzimmer durchführen lässt, ist Das Ziffernblatt! Bei diesem Spiel stellt der Mensch den Mittelpunkt einer Uhr dar. Der Hund ist der Zeiger, der sich auf dem „Ziffernblatt“ bewegt. Aufgabe für den Menschen ist es, den Hund dazu zu bringen, an vier verschiedenen Stundenpositionen (z. B. 12 Uhr, 3 Uhr, 6 Uhr oder 9 Uhr) „Sitz“ oder „Platz“ zu machen – also einmal um den Menschen herum. Dabei darf sich der Mensch nicht mit drehen, beziehungsweise die Position seiner Füße verändern. Er benutzt die Hand, um seinen Hund an die gewünschte Stundenposition bei sich zu führen. Als weitere Variante können Sie sich auf einen Stuhl oder auf den Boden setzen.

Viel Erfolg und viel Spaß!!

About the Author:

Detlev Schönfelder ist leidenschaftlicher Hundetrainer und Geschäftsführer der mobilen Hundeschule "Tophundeschule". Außerdem bloggt er zum Thema Hundeerziehung und Hundehaltung, schreibt Fachartikel für Magazine und ist Gast in verschiedenen TV-Sendungen zum Thema "Hundeerziehung". Für Ihre Fragen steht Ihnen Herr Schönfelder jederzeit mit Rat und Tat gerne zur Verfügung: (Tel: 040 - 64 68 98 12 | Mobil: 0172 - 27 16 69 7 | Mail: info(at)tophundeschule.de).

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