Kostenloses Hundetraining-Angebot Banner

Lernen den Hund „richtig“ zu lieben – Tipps für Hundehalter

In vielen Haushalten haben Hunde leider nicht genügend Bewegung und Auslauf. Auch das Thema Disziplin und Spielregeln lässt in vielen Fällen zu wünschen übrig. Eines haben diese Hunde aber oft auf jeden Fall gemeinsam: unsere Liebe. Gibt es Tipps wie wir unsere Hunde „richtig“ lieben können?

Hund auf dem Arm bei glücklichen Jungen

Das Dream-Team ist perfekt: Mensch UND Hund sind glücklich, weil er als Hundehalter die natürlichen Bedürfnisse des Hundes beachtet (Bild: sxc.hu)

An Liebe mangelt es den Hunden oftmals nicht – schließlich ist das der Grund, weshalb sich so viele Menschen dafür entscheiden, ihr Leben mit einem Hund zu teilen – wegen der erstaunlichen, bedingungslosen Hingabe und Zuneigung die ein Hund uns schenkt. Und Hunde sind liebevolle Tiere. Sie sind körperbetont und Berührungen sind sowohl in ihrem natürlichen Umfeld als auch in ihrem Leben mit uns sehr wichtig für sie. Doch diese Zuneigung, die sich der Hund bei uns „abholt“, indem er an uns hochspringt und uns bedrängt, kann sich neben der fehlenden Disziplin nachteilig auswirken, da er schnell den Eindruck bekommen kann, das Sagen über uns zu haben.

Wann ist nun der richtige oder aber auch der falsche Zeitpunkt, sich dem Hund liebevoll zu widmen, ihm seine Streicheleinheiten und Nähe zu geben?

Falsch ist es auf jeden Fall, dem Hund unsere Zuneigung quasi im Vorbeigehen zu geben. Auf dem Weg durch das Wohnzimmer, zwischen Fernseher und Sessel, dem Hund schnell über den Kopf gestreichelt, den Ball mit dem Fuß in die nächste Ecke geschossen und sich dann dem Fernsehprogramm zu widmen.

Falsch ist es natürlich auch, wenn Ihr Hund ängstlich, nervös, dominant, aggressiv ist, wenn er heult, bettelt, bellt, wenn er versucht, Ressourcen zu verteidigen – oder aber eine der Regeln in Ihrem Haushalt bricht. Dem Hund in diesen Situationen mit körperlichen Zuneigungen zu antworten, verstärkt natürlich das Geschehen nur noch und gibt dem Hund die Rückmeldung, er habe ja Recht mit seinem Verhalten.

Das Fehlverhalten von Hunden lässt sich nicht „weglieben“

Sie können das Fehlverhalten eines Hundes nicht „weglieben“, genauso wenig, wie Sie das kriminelle Verhalten eines Straftäters „weglieben“ können.  Es sind die klaren Regeln und Grenzen, die das Verhalten – sowohl positiv als auch negativ – steuern und in die richtigen Bahnen lenken.

Wann ist aber nun der richtige Zeitpunkt, sich dem Hund liebevoll zu widmen?

  • Nachdem der Hund – gemeinsam mit uns – die Bewegung erhalten und gefressen hat.
  • Nachdem er uns nicht mehr bedrängt
  • Nachdem er eine Regel oder ein Kommando befolgt hat
  • Nachdem der Hund also im Gesamten betrachtet ruhiger ist.

Schenken Sie Ihrem Hund nur dann Zuneigung, wenn er sich ruhig verhält. Befehlen Sie ihm, „Sitz“ zu machen und sich ruhig zu verhalten (Tipps zum richtigen Einsatz und Lernen von dem Hundekommando „Sitz“). Anschließend bekommt er seine Streicheleinheiten – aber zu Ihren Bedingungen – und Sie sind entsprechend „bei der Sache“ und „erledigen“ es nicht mal eben im Vorbeigehen. Ihrem Hund wird schnell klar werden, dass er nur bekommt was er will, wenn er sich richtig verhält.

Hunde mit besonderen Aufgaben sind hervorragende Beispiele für die richtige Art und Weise, Tieren Zuwendung zu geben. Menschen mit Behindertenhunden müssen verstehen, dass ihr vierbeiniger Begleiter nicht nur ihr Freund ist. Sie müssen lernen, die Rolle des Anführers zu übernehmen, ehe sie erwarten können, dass der Hund Türen öffnet oder sie zur Bushaltestelle bringt. Man darf einen solchen Hund während der Arbeit auch nicht streicheln oder berühren. Zuwendung bringt Aufregung und ein aufgeregter Hund kann seinen Job nicht richtig erfüllen. Ein solcher Hund bekommt seine Streicheleinheiten, nachdem er seine Aufgabe erledigt hat und seinen „Schutzbefohlenen“ sicher nach Hause gebracht hat.

Auch Rettungs- und Polizeihunde bekommen bei der Arbeit keine Zuwendung, es sei denn sofort nach Erledigung einer wichtigen Aufgabe. Polizeihundeführer spielen nicht den ganzen Tag mit ihren Hunden und erwarten dann von ihnen, dass sie ruhig illegale Substanzen suchen. Es ist ganz natürlich für einen Hund, sich Zuneigung verdienen zu müssen. Nur wir Menschen glauben, ihn rund um die Uhr herzen und bespaßen zu müssen, da wir ihm sonst etwas vorenthielten – und natürlich auch, um unser immer wiederkehrendes schlechtes Gewissen zu beruhigen!

Eine Sache noch zum Abschluss: Sehr häufig zeigen Hundehalter ihre Liebe zum Hund instinktiv richtig. Dann wenn der Hund ruhig und ausgeglichen ist, wenn man selbst auch die Zeit dazu hat, seine Liebe zum Hund zu zeigen. Die Beziehung von Hund und Mensch stimmt. Entstehen Probleme, weil man vielleicht den ein oder anderen Fehler in der Vergangenheit gemacht hat, ist das kein Problem, solange man die Tipps in diesem Artikel zukünftig befolgt. Um den Hund richtig zu lieben, es zu lernen oder auch einfach nur zu verbessern, ist es nie zu spät.

About the Author:

Detlev Schönfelder ist leidenschaftlicher Hundetrainer und Geschäftsführer der mobilen Hundeschule "Tophundeschule". Außerdem bloggt er zum Thema Hundeerziehung und Hundehaltung, schreibt Fachartikel für Magazine und ist Gast in verschiedenen TV-Sendungen zum Thema "Hundeerziehung". Für Ihre Fragen steht Ihnen Herr Schönfelder jederzeit mit Rat und Tat gerne zur Verfügung: (Tel: 040 - 64 68 98 12 | Mobil: 0172 - 27 16 69 7 | Mail: info(at)tophundeschule.de).

Durch das Fortsetzen der Benutzung dieser Seite, stimmen Sie der Benutzung von Cookies zu. Weitere Informationen

Um Ihnen eine bestmögliche Benutzererfahrung mit dieser Website zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit der weiteren Nutzung der Website oder das Anklicken von "Akzeptieren" stimmen Sie der Speicherung von Cookies durch die Website zu.

Close