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Hundeblicke verstehen – Schämt sich mein Hund?

In unserem aktuellen Artikel beschäftigen wir uns mit dem Verhalten der Hunde, wenn sie etwas aus unserer Sicht nicht richtig gemacht haben. Wir versuchen die Frage zu klären: Können sich Hunde schämen? Wissenschaftler geben eine Antwort.

Hundeblick mit Schamgefühl

Schämt sich dieser Hund? Oder ist es nur das Ergebnis unserer falschen Wahrnehmung?

Viele Hundebesitzer beschreiben den Gesichtsausdruck ihres Hundes als schamhaft  oder schuldbewusst, wenn sie ihn beim Schlafen auf einem verbotenen Platz, Plündern des Mülleimers oder Kauen auf dem „falschen“ Gegenstand erwischt haben. Da ist man schnell versucht anzunehmen, diese Emotionen seien direkte Entsprechungen des menschlichen Wertesystems. Das wird aber oft den Hunden nicht gerecht und liefert einen zu großen Vertrauensvorschuss an die Hunde. Das Letzte, was Hunde tun würden ist, uns einfach nur um des Ärgerns willen zu ärgern!

Welchen Sinn sollte das beispielsweise für wild lebende Hunde haben? Es scheint durch und durch unproduktiv zu sein und würde voraussetzen, dass Hunde auf der Planungsebene verstehen, wie wir Menschen die Regelverletzung empfinden, die zu begehen sie gerade im Begriff sind. Damit diese „Delikte“ ihre maximale Ärgerwirkung auf uns hätten, müssten die Hunde also wissen, dass das Federbett gerade frisch bezogen ist, dass der umgeworfene Mülleimer für den Menschen Durcheinander und viel Aufräumarbeit bedeutet und das der aus teurem Leder gemachte Gegenstand (Schuhe etc.) aus Italien kommt, teuer war und zum Tragen an den Füßen gedacht ist.

Eifersucht, Frechheit und Scham – keine hündischen Gefühle

Ein führender Wissenschaftler aus Ungarn hat die Gefühle bei Hunden untersucht. Er argumentiert, Scham sei kein hündisches Gefühl, weil sie auf sehr komplexen sozialen Beziehungen beruhen – Beziehungen, die Hunde noch nie brauchten, um mit Menschen auszukommen. Ich würde behaupten, dass Eifersucht und  Frechheit in die gleiche Kategorie gehören. Diese Begriffe sind zwar ansprechend für Besitzer, die jedes nur mögliche Verhalten gern erklären möchten, aber Verhaltensforscher rufen uns in Erinnerung, dass es sich hier nicht um Verhalten, sondern um abstrakte Ideen oder Vorstellungen handelt.

Was denkt ihr? Empfinden Hunde Scham? Können sie vielleicht Scham gezielt mit ihrem Blick einsetzen, um uns zu besänftigen? Oder liegt es an der menschlichen Wahrnehmung in die Augen unserer schuldbewussten Hundes eine Scham zu interpretieren?

Posted in: Hundeverhalten

About the Author:

Detlev Schönfelder ist leidenschaftlicher Hundetrainer und Geschäftsführer der mobilen Hundeschule "Tophundeschule". Außerdem bloggt er zum Thema Hundeerziehung und Hundehaltung, schreibt Fachartikel für Magazine und ist Gast in verschiedenen TV-Sendungen zum Thema "Hundeerziehung". Für Ihre Fragen steht Ihnen Herr Schönfelder jederzeit mit Rat und Tat gerne zur Verfügung: (Tel: 040 - 64 68 98 12 | Mobil: 0172 - 27 16 69 7 | Mail: info(at)tophundeschule.de).

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