Tipp des Monats – Oktober 2009: Der Hund als Weihnachtsgeschenk
Die Trainer der Tophundeschule geben Ihnen im Tipp des Monats Oktober einige grundlegende Informationen zum Thema „Hunde zu Weihnachten – Wenn ein Hund unterm Weihnachtsbaum liegt“.
Ein Hund als Weihnachtsgeschenk? Ich wünsche mir einen Hund zu Weihnachten? Alle Jahre wieder steht dieser Kinderwunsch ganz oben auf vielen Wunschzetteln und viele Eltern stellen sich die Frage: Sollen wir unserem Kind zu Weihnachten einen Hund schenken? Hunde an Weihnachten verschenken – Ja oder nein?
Grundsätzlich gilt: Hunde gehören nicht als Überraschungsgeschenk unter den Weihnachtsbaum. Tiere sind keine Spielzeuge, die man nach den Feiertagen wieder umtauschen kann. Auch die Tierheime raten davon ab ? kein Wunder, nach den Festtagen häuft sich bei ihnen die Abgabe von nicht gewollten Vierbeinern. Wobei diese Hunde noch Glück haben, wenn sie durch das Tierheim eine zweite Chance bekommen und nicht einfach am Straßenrand angebunden oder aber einfach nur ausgesetzt werden.
Wollen alle Familienmitglieder einen Hund?
Wer sich einen Hund anschaffen möchte, muss sich über viele Punkte im Klaren sein. Es geht mit ganz einfachen Fragen los: Möchten alleFamilienmitglieder einen Hund? Haben Sie bereits Tiere, wie würden die sich mit einem Hund vertragen? Hat jemand in der Familie eine Hundehaarallergie? Das ist einer der häufigsten Abgabegründe! Ist die Tierhaltung in der Wohnung erlaubt? Wer sich einen Hund aus dem Tierheim anschafft sollte sich über die grundlegenden Bedürfnisse des Tieres informieren und sich klar machen, dass er Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt. Auch wenn der Wunsch der Kinder noch so groß ist und die guten Vorsätze immer wieder beteuert werden: Eltern müssen sich klar darüber sein, dass am Ende sie die Hauptverantwortung für die Tiere ihrer Kinder tragen. Hunde können bis zu 18 Jahre alt werden, das heißt, das Kind mit dem Hundewunsch ist wahrscheinlich längst ausgezogen, während der Hund immer noch von Ihnen versorgt sein will ?
Sind diese grundlegenden Fragen geklärt, geht es ins Detail.
Wann ist ein Kind reif für einen Hund?
Ab welchem Alter können Kinder, zumindest teilweise, die Verantwortung übernehmen? Es gibt es kein „richtiges“ Alter. Es gibt Kinder, die verstehen es mit fünf Jahren, respektvoll mit einem Tier umzugehen und es gibt Zehnjährige, die verstehen es immer noch nicht. Für die Hundeexperten der Tophundeschule ist es ganz wichtig, zu vermitteln, dass das Kind für den Hund ebenbürtig ist. Der Hund sieht im Kind einen Spielkameraden. Es muss also immer ein Elternteil bereit sein, die Rudelführerfunktion zu übernehmen. Das kann man selbst von einem Teenager nicht verlangen. Außerdem haben die auch andere Interessen, als sich immer, also täglich, um den Hund zu kümmern. Das heißt in letzter Konsequenz: Nicht Ihr Kind bekommt einen Hund, sondern Sie!
Die wichtigsten Gebote
Wenn bis jetzt alle Kriterien immer noch für einen Hund sprechen, müssen Sie sich die nächsten Fragen stellen: Kann ich die wichtigsten Gebote der Hundehaltung erfüllen?
Hier eine Zusammenfassung:
- Auslauf: Ein Hund muss 3 bis 5 Mal am Tag die Möglichkeit haben, seine Geschäfte zu verrichten. Zwei Gassi-Runden davon sollten dem Hund die Möglichkeit geben, sich auszutoben und seinen hündischen Bedürfnissen wie Schnüffeln oder Spielen nachzugehen. Diese Gassi-Runden dauern je nach Rasse und Temperament des Hundes mindestens eine halbe Stunde, eher ein bis zwei Stunden.
- Hundekot: Sind alle in der Familie bereit, den Hundekot (draußen in der Natur) wegzuräumen? Dies ist gesetzlich Pflicht, außerdem will auch keiner in ein Häufchen treten!
- Zeit: Wie viele Stunden wäre der Hund allein zu Hause? Hunde sind Rudeltiere. Nichts ist schlimmer für sie, als allein zu sein. Einzeln gehaltene Hunde sollten maximal vier bis fünf Stunden allein sein. Neben der Zeit fürs Gassi-Gehen planen Sie auch Zeit zum Spielen, zur Fellpflege und zum ?Schmusen? ein. Denken Sie aber auch daran: Was passiert, wenn Sie einmal ausfallen. Wer kümmert sich um Ihren Hund, wenn Sie mit Grippe im Bett liegen? Oder in den Urlaub fahren?
- Kosten: Können wir uns einen Hund leisten? Ein Hund kostet Geld. Neben Hundesteuer und Haftpflichtversicherung fallen die Kosten für das tägliche Futter an. Dazu kommen Tierarztkosten ? das können regelmäßige Zahlungen sein, wie die jährliche Routineuntersuchung mit Impfungen, aber auch außergewöhnliche Kosten bei Erkrankung oder Unfall. Eine Operation an der Hüfte beispielsweise kann mehrere hundert Euro betragen.
- Konsequente Erziehung: Ein Hund ist keine Maschine. Damit der Hund sozialverträglich ist und gute Manieren hat, braucht er eine konsequente Erziehung. Ziehen ALLE in der Familie an einem Strang? Benutzen ALLE die gleichen Worte für einen Befehl? Halten Sie einmal getroffene Regeln ein? Ein Hund versteht nicht, warum er heute aufs Sofa darf, morgen aber nicht.
Wenn Sie all diese Fragen im Vorfeld ehrlich und positiv geklärt haben, müssen Sie sich entscheiden, welcher Hund es werden soll. Ein Welpe oder ein erwachsener Hund? Weibchen oder Rüde? Vom Züchter oder aus dem Tierheim? Welche Rasse? Ausführliche Informationen und Hilfestellungen geben Ihnen gerne die Trainer der Tophundeschule.
Das richtige Timing
Auch wenn Sie sich nun entschlossen haben, zur Weihnachtszeit die Familie mit einem Hund zu bereichern, dann bitte nicht an Heiligabend! Der Festtagstrubel würde den Hund, der neu ins Haus kommt, zu sehr irritieren und verängstigen. In der Hektik hat wahrscheinlich kaum einer Zeit, sich intensiv um den Neuzugang zu kümmern. Statt eines Hundes könnten dann unterm Christbaum ein Gutschein und lauter Dinge, die sinnvoll sind und Vorfreude auf den Hund machen, wie Hundebücher, ein Körbchen, Leine, Futternäpfe, Bürsten etc. liegen.
Über die Feiertage und die Ferien wird dann alles vorbereitet: Die Bücher werden zusammen gelesen und der Liegeplatz wird eingerichtet. Das erste Futter und weiteres Zubehör wird besorgt. Auch an Silvester mit seiner lauten Knallerei (siehe Tipp des Monats Dezember 2008 der Tophundeschule: Die Silvesterknallerei und der Hund ) sollten Sie den Vierbeiner noch in seiner alten, gewohnten Umgebung belassen. Im neuen Jahr können Sie dann in Ruhe zusammen mit Ihrem Kind den Wunschhund aussuchen.
Die Trainer der Tophundeschule wünschen Ihnen und Ihrem „neuen“ Hund weiterhin viel Spaß und Gesundheit!
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