Tipp des Monats – Februar 2008: Juckreiz bei Hunden

Juckreiz im After oder Juckreiz am Körper oder Kopfhaut des Hundes. Wir geben Tipps was zu tun ist, wenn es ihren Hund juckt.

Es gibt eine Vielzahl von Allergien beim Tier. Ich möchte mich in diesem Artikel mit einer sehr häufigen Allergie, der Futtermittelallergie beschäftigen. Als (Futtermittel-)Allergie bezeichnet man eine überschießende, durch das Immunsystem vermittelte Reaktion. Der Körper bildet Abwehrstoffe gegen im Futtermittel enthaltende Stoffe (Allergene). Auslöser der allergischen Reaktion ist also nicht das Lebensmittel als ganzes, sondern in ihm enthaltene Proteine. Im Körper werden dadurch verschiedene Abwehrreaktionen ausgelöst, und es kommt zu unerwünschten Entzündungsreaktionen mit den unterschiedlichsten klinischen Erscheinungsformen (Juckreiz, Ohrenentzündung usw.). Vermutlich ist eine Futtermittelallergie angeboren.

Was passiert im Körper?

Es kommt zu einem Erstkontakt mit dem Allergen. Der Körper analysiert den Stoff und befindet ihn für schädlich und ein Antikörper gegen das Allergen (IgE) wird produziert. Dafür zuständig ist das Immunsystem. Das Immunsystem schützt den Körper normalerweise vor krankmachenden Faktoren. Bei einer Allergie hält das Immunsystem die eigentlich harmlosen Eiweiße für schädliche Fremdkörper und beginnt mit seiner Abwehr. Das Immunsystem reagiert über. Bei einer allergischen Reaktion spielen die Antikörper IgE eine große Rolle. Dieses sind hoch spezifische Proteine, welche das Immunsystem zur Abwehr einsetzt. Kommt es zum Kontakt zwischen dem Antigen und dem Allergen, bekommen sogenannte Mastzellen ein Signal und Botenstoffe wie z.B. Histamin wird freigesetzt. Histamin führt zur Rötung und Juckreiz und schädigt das Gewebe. Allergische Reaktionen erfolgen nie beim ersten Kontakt mit einem Lebensmittel. Erst ein mehrfacher ? manchmal jahrelanger ? Kontakt mit dem Allergen bewirkt eine Sensibilisierung des Organismus. Dies ist auch der Grund, warum ein Tier jahrelang sein Futter vertragen hat und plötzlich nun eine allergische Reaktion zeigt . Beim erneuten Kontakt mit dem Allergen genügen manchmal schon allerkleinste Mengen, um eine schwere allergische Reaktion auszulösen.

Die Schulmedizin

Um diese Symptome zu lindern wird häufig vom Tierarzt ein cortisonhaltiges Medikament eingesetzt. Beim Cortison wird die zellabdichtende Wirkung genutzt. Nichts kann mehr aus der Zelle heraus und nichts mehr herein Somit können die Botenstoffe wie z.B. Histamin nicht mehr freigesetzt werden. Allerdings werden auch Zellen abgedichtet, die nicht von dem Prozess betroffen sind. Dies führt zu nicht gewünschten Nebenwirkungen. In der Praxis wirkt Cortison oft bei der Futtermittelallergie gar nicht oder nur kurzfristig. Warum dies so ist, kann man nicht so genau sagen. Vermutlich sind die Zellen und Strukturen im Magen und Darmtrakt, die bei einer Futtermittelallergie betroffen sind, bei Allergien nicht durch Cortison beeinflussbar.

Die alternative Medizin

Ich als Tierheilpraktikerin mit Schwerpunkt Akupunktur wähle eine Therapie die dem Tier langfristig hilft. Der Darm stellt einen wichtigen Teil des Immunsystems dar. Deshalb ist es wichtig das Gleichgewicht im Darm wiederherzustellen. Es wird zunächst eine Darmsanierung vorgenommen. Dadurch soll das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Dazu muss das Tier zwei bis drei Tage fasten. Dann erfolgt eine Futterumstellung. Diese ist unumgänglich. In der Regel geht Juckreiz in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mit einer sogenannten Hitze einher, deshalb wähle ich zunächst neutrale bis kühlende Lebensmittel aus (meist Kartoffeln oder Reis, Pute oder Ente, Karotten), die das Tier ca. 8 Wochen bekommt. Zusätzlich bekommt das Tier ?gesundmachende? Darmbakterien um die Darmflora wieder herzustellen. Da in meiner Praxis die TCM im Vordergrund steht, erstelle ich eine Diagnose nach TCM. Bei der TCM steht der Patient als Ganzes im Vordergrund und nicht nur die Symptome. Anhand meiner Diagnose wähle ich die richtigen Akupunkturpunkte aus. Die Akupunktur hilft dem Körper dabei, das Immunsystem zu regulieren, die Symptome zu lindern, den Stoffwechsel anzuregen und die Organe zu entgiften. Das Gleichgewicht soll wieder hergestellt werden. Außerdem erstelle ich ein Rezept aus chinesischen Kräutern. Diese unterstützen die Akupunktur und bewirken ebenfalls eine Regulation der ins Ungleichgewicht geratenden Organe und Meridiane und hilft, Toxine auszuscheiden.

Erst wenn die Symptome abgeklungen sind, kann damit begonnen werden, auf andere Futtermittel (z.B Trockenfutter ) umzustellen. Ich arbeite nur mit hochwertigen Futtermitteln von Herstellern, die auf Futter empfindliche Tiere spezialisiert sind. Bei der Umstellung muss sehr vorsichtig vorgegangen werden und man muss mit kleinen Mengen beginnen. Es ist oft ein langer Weg, herauszufinden, welches Futtermittel das Tier verträgt. Dieses erfordert i.d.R. viel Geduld. Manchmal kann es hilfreich sein,. vorab ein Allergietest durchzuführen. In diesem wird festgestellt wird, auf welche Futtermittel das Immunsystem des Tieres allergisch reagiert. Ein Tier mit Futtermittelallergie zu behandeln erfordert vom Tierbesitzer viel Geduld und vor allem Disziplin. Oft müssen alte Gewohnheiten abgelegt werden. Hierbei ist es u.U. hilfreich einen Tiertrainer zu Rate zu ziehen. Denn so charmant Sie der Hund auch anschaut, selbst der kleinste Diätfehler kann fatale Folgen haben. In unzähligen Fällen hat es sich erwiesen, dass Tiere, die sorgfältig auf andere, nicht allergen wirkende Futtermittel eingestellt sind, jahrelang symptomfrei leben. Falls Sie Fragen dazu haben, rufen Sie mich gern an.

Praxis für Tierakupunktur
Tanja Behrens
Tierheilpraktikerin
Tel: 0151 5813 5783
E-Mail: Tierakupunktur-tb@wtnet.de 
http://www.tierakupunktur-tb.de
(Raum Hamburg, Schleswig-Holstein und Umgebung)