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Tipp des Monats – Juli 2010: Die Hundeerziehung

Die Tophundeschule informiert: „Die Hundeerziehung“. Die Hundetrainer der Tophundeschule geben Ihnen im Tipp des Monats Juli einige grundlegende Informationen zum Thema: „Die Hundeerziehung“.

Sie müssen weder Alpha, noch dominant, noch ein Rudelführer sein. Alles, was Sie tun müssen, ist, ein verantwortungsvoller Hundebesitzer zu sein, der den Hund führt und sein Verhalten durch gute Sozialisierung und entsprechendes Training so beeinflusst, dass er harmonisch mit Ihnen zusammenleben kann. Wir alle wünschen uns zu unserem Hund eine Beziehung, die ohne Zwänge funktioniert. Doch was tun, wenn unser Wautzi nicht so will, wie wir?

Konsequenz und Gradlinigkeit sind in der Hundeerziehung unerlässlich Kennen Sie auch den peinlichen Moment, wenn der Hund einen vorbeilaufenden Jogger verfolgt, wir ihn rufen und er nicht kommt? Andere Spaziergänger bleiben stehen, andere Läufer beobachten verunsichert die Szene. Hilflosigkeit, Scham, Wut steigern sich zum unguten Gefühl, dass wir von unserem eigenen Hund bloßgestellt wurden. Ohnmacht ist ein gemeines Erlebnis – das wissen auch die Profi-Hundetrainer der mobilen Hundeschule „Tophundeschule“ und schreiben daher regelmäßig für Sie über das Thema Hundeerziehung. Jeder Hundehalter macht mehrmals in seinem Leben diese ernüchternde Erfahrung: Auf der Bühne der Öffentlichkeit fühlen wir uns mit unserer Vision einer innigen, treuen Beziehung vom eigenen Hund verraten.

Macht macht nicht einsam

Wie haben wir uns das doch so schön vorgestellt: Wir wollen mit unserem vierbeinigen Freund ausgedehnte Spaziergänge unternehmen, sein treuer Blick folgt uns, er kommt fröhlich angerannt, wenn wir ihn rufen und tröstet uns in einsamen Momenten. Wir haben viele Erwartungen, wenn wir uns einen Welpen ins Haus holen oder einen ausgewachsenen Hund von einem traurigen Schicksal erlösen. Wir wollen dem Tier unsere bedingungslose Liebe schenken und versuchen, ihm das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Hundebesitzer suchen deshalb häufig nach sanften, vor allem gewaltfreien Erziehungsmethoden, die Konflikte mit dem Hund verhindern sollen. Konfliktsituationen gibt es im Alltag aber zuhauf: Der Hund möchte jagen, wir sind dagegen. Er entdeckt eine neue Buddelecke im Garten, in der wir neue Blumen gepflanzt haben. Das leckere Brot in der Hand des Kleinkinds schwebt vor ihm auf Nasenhöhe und er sieht nicht ein, warum er dieses verlockende Angebot ausschlagen sollte. In diesen Situationen zeigt sich, inwieweit wir tatsächlich für den Hund eine ernstzunehmende Persönlichkeit sind oder ob er nur aufgrund seines grundsätzlich freundlichen, sozialen Wesens hin und wieder „zufällig“ auf uns hört. Gefährlich kann es für unseren Wautzi und unsere Mitmenschen werden, wenn wir uns für unseren Hund jedes Mal in Luft auflösen, sobald etwas Aufregendes passiert.

Dieses Erkundungsverhalten müssen wir steuern können: Es geht besonders darum, dass unser Hund für die Gesellschaft keine Belästigung oder Gefahr darstellt. Wir sind verantwortlich für die Auswirkung des Verhaltens unseres Hundes und müssen uns mit Macht und Ohnmacht gezwungenermaßen auseinandersetzen. Auch wenn uns die Wörter vielleicht nicht gefallen. Denn mit Wörtern wie Macht, Gehorsam oder Autorität haben viele ein Problem. Die Trainer der Tophundeschule nutzen diese Worte bei den Hausbesuchen aber ganz bewusst. Gemeint ist nicht die Form von Macht oder Autorität, die Unterdrückung verherrlicht. Gemeint ist eine Autorität, die sich aus einer besonderen Geradlinigkeit unseres Auftretens gegenüber dem Hund ergibt, indem wir klare Grenzen setzen, zum anderen aber auch unseren Hund fördern und ihm Freiräume schaffen. Für die Trainer der Tophundeschule stehen Autorität und Liebe nicht im Widerspruch: Wer immer nur lieb ist, läuft Gefahr, vom Hund nicht ernst genommen zu werden. Das Problem ist aber meistens: Viele Halter scheuen sich davor, ihren Hund situationsbezogen zu dominieren.

Macht allein ist nicht alles

Herrschaft, Dominanz, Zwang und Macht in der Mensch-Hund-Beziehung sind zu Recht infrage gestellt worden. Aber einen Hund situationsbezogen zu dominieren bedeutet eben nicht, ihn zu unterdrücken. Die Frage an uns Hundehalter lautet deshalb: Wie können wir für den Hund zu einem attraktiven Bindungspartner werden? Einem Anführer, dem er sogar eigene Interessen unterordnet und im Zweifelsfall bedingungslos gehorcht? Hunde lieben einen hohen Status. Sie finden es großartig, uns zu gefallen. Das wollen sie aber nur, wenn wir einen Grund dafür liefern. Diesen Grund hat er nicht, wenn das Leben immer nur süß ist, wir den Hund bekuscheln und jedem Konflikt aus dem Weg gehen. Status kann nur in unserer Persönlichkeit begründet sein. Führungsanspruch erreichen wir nur durch verlässliches Auftreten, also wenn unser Hund beispielsweise genau weiß, wie ernst das Kommando ?Platz? ist oder wann wir Ruhe einfordern. Zur Autorität gehört auch Körpersprache: Hängende Schultern interpretieren Hunde, wie wir Menschen, als eine entschlussschwache innere Haltung. Ein aufrechter Gang dagegen, der mit klaren Worten und Gesten kombiniert ist, schafft Verstehen – eine wichtige Grundlage für das vertrauensvolle, zuverlässige Gehorchen! Gute Lehrer, Eltern oder eben Hundebesitzer erwerben Autorität, indem sie freundlich, aber unmissverständlich Grenzen und Freiheiten aufzeigen. Hunde hoffen auf deutliche Hilfe: Dass wir sie sofort loben, wenn sie etwas richtig machen, und ihnen ebenso schnell sagen, wenn etwas falsch war. Darum sind Menschen mit natürlicher Autorität bei vielen Hunden auch so beliebt.

Macht macht sicher

Aber haben Hunde kein Problem damit, ihre Interessen den Wünschen ihres Menschen unterzuordnen? Im Rudel müssen sich alle an Regeln halten. Das verlangt vom einzelnen Tier, dass es hin und wieder eigene Bedürfnisse zurückstellt. Wenn wir Hunde halten, dürfen wir mit dem Ausüben souveräner Macht kein Problem haben ? Hunde haben das schließlich auch nicht. Macht zu haben, bedeutet für den Trainer, dass der Halter vom Hund verlangen kann, etwas zu tun, was er möchte, oder zu unterlassen, was der Halter nicht möchte, selbst wenn das den Interessen des Hundes widerspricht. Die Trainer der Tophundeschule sind überzeugt, dass gute Hundehalter deshalb in erster Linie eine Eigenschaft mitbringen müssen: Sie müssen Konflikte annehmen können. Den Kopf einzuziehen und Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, ist in den Augen der Trainer der grundfalsche Weg, der dem Tier wichtige Beziehungssignale vorenthält: Solange sich der Hund in seiner Beziehung zu uns nicht eindeutig positionieren kann, ist er verunsichert. Er sucht in dieser Phase oft schon regelrecht die Auseinandersetzung mit uns. Wenn wir alltägliche Streitpunkte für uns entscheiden können, bieten wir ihm den Wegweiser, den er sucht. Der Hund lernt, dass er sich in seinem Verhalten an uns orientieren muss und er lernt, dass er dies auch ohne Weiteres leisten kann. Das ist der Beginn von Vertrauen und hochwertiger Bindung, denn es entsteht etwas Entscheidendes: Wir erhöhen sein Sicherheitsgefühl.

Macht macht frei und stark

Doch bestätigt Gehorsam nicht das Klischee vom Halter, der sich an der Untertänigkeit seines Hundes erfreut? Im Gegenteil: Sind wir Autoritätsperson, erfüllen wir die Erwartung unseres Hundes auf Orientierung. Sonst würde der Hund Dinge selbst entscheiden. Das würde dazu führen, dass wir ihn in seinen Freiheiten einschränken müssten, etwa indem wir ihn nicht ohne Leine laufen ließen. Dagegen eröffnen sich dem Gespann, das deutliche Rollenverteilung und klare Regeln kennt, viele Freiheiten: Je sicherer der Hund uns gehorcht, desto mehr kann seine Eigenständigkeit wachsen. Diese Freiheit sorgt für Entspannung im Alltag: Ist die Bindung fest, der Gehorsam selbstverständlich, kann der Mensch auch mal Fünfe gerade sein lassen. Wichtig ist, dass er die Summe der Konflikte für sich entscheiden kann. Mit ?Kadavergehorsam? hat diese entspannte Haltung nur sehr wenig zu tun: Gehorsam durch Zwang geschieht aus Angst vor Strafe und funktioniert nur, solange der Hund im Wirkungsbereich seines Menschen ist. Viele Hundehalter streben aber aus Abscheu vor der Macht danach, in einem gleichberechtigten System die Harmonie mit ihrem Haustier zu suchen.

Ohnmacht macht keinen Spaß

Hundebesitzer, die kein Problem mit Dominanz haben, sind an einfachen und klaren Kriterien zu erkennen: ?Man erkennt sie an ihren Hunden. Daran, dass ihre Lieblinge Freiheiten genießen, vertrauensvoll die Nähe von Frauchen oder Herrchen suchen, aber auch in aufregenden Situationen auf deren Anweisungen achten.? Ein solcher Hund bietet ein deutliches Gegenbild zur armen Kreatur, die demütig, buchstäblich wie ein geprügelter Hund, neben seinem Herrn herschleicht, oder zum Hund, der auf dem Hundeplatz alle Übungen perfekt beherrscht, sich aber bei unvorhergesehenen Ereignissen in ein unkontrollierbares Wesen verwandelt. Doch was ist zu tun, wenn unser Machtanspruch in kritischen Situationen vom Hund plötzlich ignoriert wird? Ist das ein Zeichen dafür, dass wir unseren Hund doch nicht wirklich kontrollieren können? Es kommt auf die Situation und die Häufigkeit an. Wenn der Hund ein Mal entwischt und hundert Mal kommt, ist das in Ordnung. Selbst Profis passiert so etwas hin und wieder. Grund zur Selbstprüfung ist der eine Moment der Entgleisung aber schon: Der Hundehalter sollte sich fragen was er falsch gemacht hat. Vielleicht hat er den Hund nicht genug im Blick gehabt oder hat ihn zu weit vorlaufen lassen. Fazit: Entgleitet uns der Hund ab und zu, gehört das zum Leben. Entscheidend ist unsere Reaktion: Ein Jogger darf nicht mit Beute verwechselt, ein Brötchen nicht geklaut und der Grill nicht geplündert werden. In solchen sozialen Situationen muss sofort und unmissverständlich deutlich gemacht werden, dass diese Handlungen verboten sind. Dann hat sich das Problem schnell erledigt.

Die Trainer der Tophundeschule wünschen Ihnen und Ihrem Hund weiterhin viel Spaß!

Posted in: Tipp des Monats

About the Author:

Detlev Schönfelder ist leidenschaftlicher Hundetrainer und Geschäftsführer der mobilen Hundeschule "Tophundeschule". Außerdem bloggt er zum Thema Hundeerziehung und Hundehaltung, schreibt Fachartikel für Magazine und ist Gast in verschiedenen TV-Sendungen zum Thema "Hundeerziehung". Für Ihre Fragen steht Ihnen Herr Schönfelder jederzeit mit Rat und Tat gerne zur Verfügung: (Tel: 040 - 64 68 98 12 | Mobil: 0172 - 27 16 69 7 | Mail: info(at)tophundeschule.de).

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