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Tipp des Monats – Oktober 2010: Tipps zum Hundekauf

Die Trainer der Tophundeschule geben Ihnen im Tipp des Monats Oktober 2010 aus aktuellem Anlass einige Tipps zum Thema: „Der Hundekauf – Welpen und Hunde nicht vom ‚Grabbeltisch‘ kaufen“!

Sie wollen keinen Billighund vom Massenzüchter oder einem Aufkäufer (hiermit sind selbstverständlich die diversen Tierschutzorganisationen nicht gemeint!), der schlecht sozialisierte, kranke oder verhaltensgestörte Welpen und Hunde aus dem Ausland (z. B. Polen, Tschechien oder Belgien) aufkauft, um sie in Deutschland billigst für Preise zwischen 100 bis 650€ anzubieten? Sie wollen auch kein Dauerabo für Ihren Hund bei Ihrem Tierarzt? Das kann schnell ein Vielfaches des Kaufpreises eines Billigwelpen ausmachen. Oft wird leider an der falschen Stelle gespart! Hüten Sie sich vor solchen Schnäppchen! Unseriöse Züchter werden versuchen, potenzielle Käufer notfalls mit einem „günstigen“ Angebot zu locken. Unvorsichtige Hundeinteressenten, die meinen, ein vermeintlich gutes Geschäft zu machen, sind besonders gefährdet, einem der schwarzen Schafe der Branche aufzusitzen.

Auch bei sogenannten Hobbyzüchtern, die beispielsweise eine Hündin haben und mal beiläufig Welpen produzieren, ist Vorsicht geboten, da sie meist keine Ahnung von Genetik, Aufzucht und Rassestandard haben, keinem Zuchtverband angehören und dann auch nicht dessen Zuchtbedingungen einhalten. Sie wollen nur „mal so zum Spaß“ Welpen haben und verkaufen. Kein seriöser Züchter wird ein Interesse daran haben, den Marktpreis für seine Rasse zu verderben, indem er überzählige Welpen zum Angebotspreis oder ohne Ahnentafeln verschleudert. Allerdings finden Sie bei seriösen Züchtern immer wieder Hunde, die etwas günstiger angeboten werden, da sie einen kleinen Schönheitsfehler (z. B. geringfügige Farbabweichungen) haben und daher nicht zur Weiterzucht vom Zuchtverband zugelassen werden. Falls Sie mit diesem Hund nicht weiterzüchten wollen, spricht grundsätzlich nichts dagegen, einen solchen Welpen/Hund zu kaufen, wenn alle anderen Voraussetzungen stimmen.

Wer dreißig, vierzig oder gar fünfzig Welpen auf seiner Internetseite anbietet, die Welpen auch noch zu Ihnen bringt und die verschiedensten Rassen anbietet, ist niemals ein Züchter mit ?edlen? Motiven, sondern beweist, dass er gnadenlos am Bedarf vorbei züchtet und auf die Tiere keine Rücksicht nimmt. Wo bleiben wohl die Hunde, die keinen Käufer finden? Oder wie gesund sind solche Tiere?

Woran erkenne ich einen guten Züchter

  • Der Zuchtbetrieb ist auf eine oder zwei Rassen spezialisiert.
  • Die Zucht ist so klein, dass die Hunde ständigen Familienanschluss haben.
  • Den Hunden steht ausreichend Platz in Haus und Garten zur Verfügung.
  • Wurfkiste, Hunde und das ganze Gelände sind sauber.
  • Die Mutter der Welpen ist anwesend, vom Deckrüden liegt zumindest ein aussagekräftiges Foto mit Namen und Adresse des Besitzers vor.
  • Die Welpen sind lebhaft, neugierig und zutraulich, die Mutter reagiert auf Ihren Besuch weder gereizt noch aggressiv.
  • Mutter und Welpen zeigen gegenüber der Person des Züchters unerschütterliches Vertrauen und deutlich erkennbare Zuneigung.
  • Der Züchter hat die Befunde der HD-Untersuchungen beider Zuchttiere in Form eines veterinärmedizinischen Gutachtens vorliegen. Auf Röntgenbildern muss die Tätowiernummer des Hundes eindeutig zu erkennen sein.
  • Alle Unterlagen über die Zuchttiere und die Welpen liegen vor (Ahnentafeln der Eltern, Urkunden über eventuelle Auszeichnungen und Leistungsprüfungen sofern nicht in der Ahnentafel eingetragen, Kopie des Deckscheines, Kopie der Wurfabnahme, Impfbücher der Welpen etc.).
  • Der Züchter nimmt sich Zeit, Ihre Fragen zu beantworten und verzichtet dabei sowohl auf Fachchinesisch wie auch darauf, seine Hunde über den grünen Klee zu loben.
  • Der Züchter macht keinen Versuch, dem Interessenten einen Hund aufschwatzen zu wollen und unterlässt Preisvergleiche mit der Konkurrenz.
  • Der Züchter bleibt auch dann freundlich und gesprächsbereit, wenn Sie durchblicken lassen, dass Sie heute auf keinen Fall einen Hund mitnehmen werden und eventuell bis zum nächsten Wurf abwarten wollen.
  • Der Züchter erkundigt sich nach den zukünftigen Haltungsbedingungen für seinen Hund.
  • Der Züchter nennt auf Ihre Frage einen angemessenen Preis für seine Welpen ohne Wenn und Aber.
  • Die Welpen reagieren weder auf laute Geräusche noch auf schnelle Bewegungen schreckhaft. Spielen Sie eine Weile mit den Welpen, um ihre Reaktionen zu testen.

Faktoren die auf fragwürdige Umstände hinweisen

  • Der Zwinger bietet verschiedene Rassen an. Je mehr, umso schlimmer!
  • Der Zuchtbetrieb gleicht einer Hundefabrik oder ist Grundlage einer Vollexistenz. Die Welpen wachsen ohne ständigen Kontakt zu Menschen auf.
  • Die Hunde sind in engen Boxen zusammengepfercht oder es gibt andere Hinweise darauf, dass die Hunde nicht artgerecht gehalten werden.
  • Mutter oder Welpen zeigen Angst, Abneigung oder mangelnde Vertrautheit gegenüber dem Züchter.
  • Der Verkaufsort ist nicht gleichzeitig auch die Zuchtstätte oder der Verkäufer verwehrt Ihnen unter Vorwänden die Besichtigung der Wurfkiste.
  • Die Welpen haben stumpfes oder verklebtes Fell, trübe Äuglein, schmutzige Ohren oder kratzen sich auffällig oft.
  • Der Züchter gibt sich sehr beschäftigt oder spricht lieber von seinen günstigen Preisen als von den Hunden.
  • Der Züchter bietet Ihnen einen Welpen zum halben Preis, dafür aber ohne Papiere an oder er versucht, zu beweisen, dass ein Hund dieser Rasse nicht billiger zu bekommen ist.
  • Der Züchter weicht Ihren Fragen aus oder flüchtet sich in Ausreden, wenn geforderte Unterlagen nicht zur Hand sind.
  • Der Züchter sichert zu, seine Hunde hätten keinesfalls HD oder es gibt keine Unterlagen aus denen der HD-Status der Elterntiere zweifelsfrei hervorgeht.
  • Das Muttertier ist nicht anwesend, reagiert abweisend, aggressiv oder zeigt deutliche Anzeichen ?züchterischer? Überbeanspruchung.
  • Die „Zuchtstätte“ befindet sich in einer Mietwohnung.
  • Die Welpen werden vor der 8. Lebenswoche abgegeben.
  • Die Tätowierungen der Welpen sehen nicht bei allen Wurfgeschwistern gleich aus. Der Impfpass ist von einem Tierarzt ausgestellt, der seine Praxis nicht in der Nähe des Zuchtbetriebes hat.
  • Im Impfpass fehlen Daten oder die Etiketten des Impfstoffes sind nicht eingeklebt. Verschiedene Handschriften und verschmierte Stempel deuten auf Fälschungen hin!
  • Der Züchter lobt seine Hunde ausgiebig und verweist auf Erfolge bei Zuchtschauen, ohne entsprechende Unterlagen vorweisen zu können.
  • Der Züchter lässt erkennen, dass der Welpe möglichst schnell verkauft werden soll oder muss.
  • Der Züchter bietet an, den gewünschten Hund kurzfristig „zu besorgen“.
  • Der Züchter reagiert auf Ihre bohrenden Fragen aggressiv oder abweisend. Nur wer etwas zu verbergen hat, wird kein Verständnis für das Interesse eines Hundekäufers aufbringen.

Haben Sie das Gefühl, dass bei der von Ihnen ausgesuchten Zuchtstätte entsprechend der oben genannten Punkte irgendetwas nicht stimmt, rate ich Ihnen dringlich, die Verhältnisse doppelt und dreifach zu überprüfen und im Zweifelsfall einen anderen Züchter aufzusuchen. Fragen Sie gegebenenfalls bei dem zuständigen Rassehundeverein nach einer Liste der eingetragenen Züchter. Die schwarzen Schafe der Branche sind den Zuchtvereinen wohlbekannt und diese Adressen werden üblicherweise nicht an Interessenten weitergegeben. Die Zuchtvereine unterhalten zumeist auch eine Welpenvermittlung, bei der Sie Informationen über alle von seriösen Züchtern gemeldeten Würfe erhalten können. Aber selbst dieses Verfahren bietet keine Garantien und eine umfangreiche Prüfung des Zuchtbetriebes durch den zukünftigen Hundebesitzer ist unerlässlich. Auch der weiteste Weg lohnt sich, um seinen besten Freund für viele schöne Jahre zu finden!

Die 10 Gebote beim Hundekauf

  1. Kaufe keinen Hund, wenn nicht alle Familienmitglieder davon begeistert sind – und bereit sind, feste Verpflichtungen zu übernehmen.
  2. Kaufe keinen Hund, wenn Du keine Zeit und kein Geld hast, keine Geduld und keine Nerven.
  3. Du sollst keinen Hund kaufen, wenn Du nicht gern läufst. Wer einen Hund mit dem Hinweis verkauft, der brauche keinen Auslauf, ist ein Betrüger.
  4. Du sollst keinen Hund kaufen, wenn Deine Kinder einen „Spielkameraden“ haben möchten. Hunde und Kinder müssen in einem sorgfältig beobachteten Lernprozess erfahren, wie sie miteinander umzugehen haben.
  5. Du sollst keinen Hund kaufen mit der Erwartung auf dessen Leistungen. Er wird Dich enttäuschen.
  6. Du sollst keinen Hund kaufen, den Du angeleint nicht halten kannst, ihm also körperlich nicht gewachsen bist.
  7. Du sollst keinen Hund kaufen, wenn Du ein Reinlichkeitsfanatiker bist oder ein Hypochonder. Er wird Dich hysterisch machen.
  8. Du sollst keinen Hund kaufen, wenn Du kein zärtlicher, kein liebevoller Mensch bist. Er wird neben Dir seelisch verkümmern und bösartig werden.
  9. Du sollst keinen Hund kaufen, ohne Dich vorher durch gute Bücher darüber zu informieren, was ein Hund ist und was ein Hund braucht.
  10. Ein Hund ist kein Handelsobjekt, sondern ein hochsensibler Weggefährte des Menschen. Du sollst ihn niemals übernehmen von Menschen, die ihre Welpen verschicken, zu viele davon haben, verschiedene Rassen anbieten oder vom Verkauf der Hunde leben. Wer verantwortlich züchtet, kann das nicht.

Fazit zum Hundekauf: Nur Hunde aus glücklichen Familien können auch Deine Familie beglücken!

Die Trainer der Tophundeschule wünschen Ihnen und Ihrem (zukünftigen) Hund(en) eine tolle Zeit und viel Spaß!

Posted in: Tipp des Monats

About the Author:

Detlev Schönfelder ist leidenschaftlicher Hundetrainer und Geschäftsführer der mobilen Hundeschule "Tophundeschule". Außerdem bloggt er zum Thema Hundeerziehung und Hundehaltung, schreibt Fachartikel für Magazine und ist Gast in verschiedenen TV-Sendungen zum Thema "Hundeerziehung". Für Ihre Fragen steht Ihnen Herr Schönfelder jederzeit mit Rat und Tat gerne zur Verfügung: (Tel: 040 - 64 68 98 12 | Mobil: 0172 - 27 16 69 7 | Mail: info(at)tophundeschule.de).

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