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Der Hundehalter und seine Erwartungen an den Hund

Bisher gibt es leider noch nicht viele Untersuchungen zu den Erwartungen, die Hundebesitzer an ihre Familienhunde haben. Diejenigen, die ihren Hund (aus welchen Gründen auch immer) abgeben, haben keine Toleranz für Verhaltensweisen, die von anderen Hundebesitzern vielleicht akzeptiert würden.

Hund beisst Frau

Und eigentlich wollten wir doch einen Hund zum kuscheln?!

Die am häufigsten genannten Gründe für die Abgabe von Hunden ins Tierheim sind:

  • Unverträglichkeit mit anderen Haustieren
  • Aggression der Hunde
  • Trennungsangst
  • Hyperaktivität
  • zu stürmisches Verhalten und
  • Neigungen zum Weglaufen und Streunen.

Ich würde behaupten, dass die letzten drei dieser Probleme zumindest teilweise durch regelmäßige Bewegung und Auslastung mit dem Besitzer, die den Hund ermüden, behoben werden könnten. Vielleicht sollten wir einfach mehr dafür tun, dass Hunde bewegt werden und dass Besitzer schon vor der Anschaffung eines Hundes darüber aufgeklärt werden, was denn unter angemessener Bewegung zu verstehen ist. Möglich ist auch, dass Besitzer die Bedeutung von Problemen herunterspielen, weil sie befürchten, sich vor Nachbarn lächerlich zu machen oder aber, dass ihnen der Hund entzogen werden könnte.

Oberste Priorität von Tierheimen oder Vermittlungsstellen sollte deshalb sein, Hunde an die richtigen Besitzer mit der richtigen Erwartung zu vermitteln. Die Vermittlung heute wird vielfach aus der Erwartung des Geldverdienens oder aus Schaffung von „Platzkapazitäten“ betrieben. Schließlich warten noch hunderte von Straßenhunden auf ihre Rettung.

Zwangsläufig bleibt dann natürlich das Wesen und der Charakter des Hundes in Verbindung zu seinem neuen „Herrchen“ oftmals unberücksichtigt. Ein Extremfall, aber leider kein Einzelfall: Da wurde ein mittelgroßer junger, lauffreudiger Hund an eine ältere, leicht gehbehinderte Dame vermittelt. Das kann doch nur schief gehen! Wer trägt in einem solchen Fall die Verantwortung: die Besitzerin, das Tierheim? Hierzu wäre nicht nur eine gewisse Verhaltensbeurteilung des Hundes nötig, sondern auch die der Besitzer. Das ist eine Aufgabe, für die es derzeit noch keine vernünftige Lösung gibt.

Zwar wurden bereits mehrere Versuche unternommen, Wesenstests auch für Welpen zu entwickeln, um damit verlässliche Vorhersagen über ihr späteres Verhalten als Erwachsener Hund treffen zu können. Leider waren diese Versuche nur mäßig erfolgreich, hauptsächlich deshalb, weil das von Welpen vor ihrem Umzug in das neue Zuhause gezeigte Verhaltensmuster noch so begrenzt ist. Auch ein Wesenstest für den zukünftigen Hundebesitzer dürfte kaum durchführbar sein… Aber vielleicht würde ein wenig mehr Verantwortung bei der Vermittlung von Hunden schon ein erster richtiger und wichtiger Schritt sein!

Wir würden uns freuen wenn ihr mit uns zu diesem Thema diskutiert! Ein Thema das alle Hundehalter zur Diskussion anregen sollte. Dazu steht euch unser Kommentarbereich direkt unter diesem Artikel zur Verfügung.

Posted in: Hundehaltung

About the Author:

Detlev Schönfelder ist leidenschaftlicher Hundetrainer und Geschäftsführer der mobilen Hundeschule "Tophundeschule". Außerdem bloggt er zum Thema Hundeerziehung und Hundehaltung, schreibt Fachartikel für Magazine und ist Gast in verschiedenen TV-Sendungen zum Thema "Hundeerziehung". Für Ihre Fragen steht Ihnen Herr Schönfelder jederzeit mit Rat und Tat gerne zur Verfügung: (Tel: 040 - 64 68 98 12 | Mobil: 0172 - 27 16 69 7 | Mail: info(at)tophundeschule.de).

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