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Tipp des Monats – Januar 2009: Die Anatomie beim Hund

Die Trainer der Tophundeschule geben Ihnen in der Januar-Ausgabe des Tipp des Monats einige grundlegende Informationen zur Anatomie beim Hund.

Die Anatomie des Hundes Die äußerliche Struktur und die Form der Hunde ist das Ergebnis von etwa 50 Millionen Jahren Evolution. Grundsätzlich besitzen Hunde die gleichen Organe wie der Mensch. Allerdings differenzieren sie sich deutlich in Lage, Größe und Funktion vom menschlichen Organismus. Einige innere sowie äußere Organe sind wesentlich sensibler ausgeprägt und bedürfen spezieller Pflege, um ernsten Erkrankungen vorzubeugen. Zum weiteren Körperbau des Hundes: Generell besitzen Hunde eine starke Muskulatur, einen leistungsfähigen Lungenapparat und ein kräftiges Herz. Zudem verfügen sie über einen hoch entwickelten Geruchssinn, der den des Menschen bei Weitem übertrifft.

Das Nervensystem des Hundes

Das Nervensystem des Hundes, das für alle relevanten Funktionen des Körpers zuständig ist und diese koordiniert, ist enorm flexibel und steuert zudem sämtliche Emotionen. Durch eine wirksame Gruppe von Hormonen wird das überaus adaptive Nervensystem des Hundes zusätzlich unterstützt.

Das Gebiss des Hundes

Das Gebiss eines Hundes ist wesentlich ausgeprägter als das des Menschen. Je nach Hunderasse variiert die Zahnstellung durch die unterschiedlich ausgeprägten Unter- und Oberkiefer. Man unterscheidet hier zwischen kurzköpfigen Rassen (Boxer, Pekinese) und Rassen mit länglichem Kiefer (Collie, Whippet).

Bei ihrer Geburt besitzen Hunde noch keine Zähne. Nach etwa drei Wochen bekommt ein Welpe seine ersten Milchzähne, die sich nach sechs Wochen komplettieren. Das sogenannte Milchgebiss besteht lediglich aus 28 Zähnen. Vom dritten bis siebten Lebensmonat vollzieht sich der Zahnwechsel und das bleibende Gebiss bildet sich langsam aus.
Im Laufe der nächsten Jahre bilden sich die übrigen Zähne bis hin zum vollständigen Gebiss mit 42 Zähnen aus. Jeweils einer der Backenzähne bildet sich zum Reißzahn aus und dient dem Hund dazu bei der Nahrungsaufnahme größere Fleischstücke zu zerreißen. Jede Kieferhälfte hat drei scharfe Schneidezähne, die neben den sogenannten Hakenzähnen, auch als Eckzähne bezeichnet, sitzen.

Das Ohr des Hundes

Das Ohr ist eines der wichtigsten Sinnesorgane des Hundes. Von Geburt an ist dieses schon vollständig ausgeprägt und nimmt Töne in Frequenzbereichen wahr, die vom Menschen nicht annähernd gehört werden können. Zum Vergleich: Der Frequenzbereich des menschlichen Ohrs fängt bei 16 Hertz an und reicht bis maximal 20.000 Hertz. Das Frequenzspektrum des Hundes reicht bis etwa 50.000 Hertz. Hunde sind dadurch in der Lage, sehr hohe Töne zu erkennen und diese durch ihre flexiblen Ohrmuscheln exakt zu lokalisieren. Dieser hoch entwickelte Gehörsinn verleiht Hunden die Fähigkeit, Tonquellen auch im Hochfrequenzbereich zu perzipieren. Zudem können sie, wie auch die Elefanten, Frequenzen des Infraschalls bis zu zwei Hertz wahrnehmen.
Nicht nur wegen des größeren Frequenzbereiches ist der Hund dem Menschen weit überlegen, sondern auch bezüglich der Ortung von Tonquellen. Das hängt mit der beweglichen Ohrmuschel zusammen, die durch 17 verschiedene Ohrmuskeln gesteuert wird. Dadurch ist der Vierbeiner in der Lage, dreidimensional zu hören. Mitunter fungiert das Ohr auch als passives Kommunikationsmittel. Es ist sogenannter Signalgeber, der den Gemütszustand eines Hundes signalisiert.

Dieses hoch entwickelte Sinnesorgan bedarf bei einigen Hunderassen spezieller Pflege, um Entzündungen prophylaktisch entgegenzuwirken. Normalerweise reinigen sich Hundeohren selbst und Sie brauchen sich darum gar nicht zu kümmern. Bei großem Schmutz oder Staub empfiehlt es sich, die sichtbaren Teile der Ohren mit einem weichen Tuch auszuwischen. Durch starken Haarwuchs einiger Rassen kann es schnell zu einer Verstopfung des Gehörgangs kommen. Hier ist auf regelmäßiges Schneiden zu achten, da sonst der Ohrenschmalz nicht mehr nach außen befördert werden kann und keine Luft in den Gehörgang eindringt. Es kann dann zu gefährlichen Pilzinfektionen kommen, die das Organ dauerhaft beschädigen können. Die Behandlung sollte regelmäßig von einem Tierarzt durchgeführt werden.

Die Nase des Hundes

Das wohl wichtigste Organ des Hundes ist seine Nase. Ein besonders empfindliches Organ, dessen Geruchssinn außerordentlich ausgeprägt ist. Ein Hund riecht im Verhältnis zum Menschen etwa eine Million Mal besser und kann erschnüffelte Gerüche wesentlich intensiver in sich aufnehmen. Hunde spüren mit der Nase Beute auf, wittern Gefahr oder nutzen sie für die Partnersuche. Zum Vergleich: Der Mensch besitzt ca. fünf Millionen Riechzellen, der Hund hingegen über 220 Millionen. Diesen sensiblen Geruchssinn macht sich der Mensch zunutze, indem er Hunde bei der Drogenfahndung einsetzt oder sogenannte Lawinenhunde explizit ausbildet.
Allgemein kann man sagen, dass Hunde mit längeren Nasen auch besser riechen. Sie besitzen eine wesentlich größere Oberfläche im Inneren der Nase, um Duftmoleküle aufzunehmen, zu selektieren und zu speichern. Die aufgenommenen Gerüche gelangen über die Nasenlöcher in die Nasenhöhle, die innen mit Schleimhaut überzogen ist. Hier sitzen Drüsen, die die Hundenase fortwährend mit ausreichender Feuchtigkeit versorgen. Dies ist der Grund, warum Hundenasen feucht und kalt sind. Die in der Nasenschleimhaut angereicherten Duftmoleküle werden durch elektrische Impulse direkt an den Riechnerv ins Riechzentrum im Gehirn weitergeleitet. Im Gehirn werden die ankommenden Informationen dann identifiziert und analysiert.

Die Augen des Hundes

Lange Zeit ging man davon aus, dass Hunde keine Farben erkennen und nur in Graustufen sehen können. Nach speziellen Untersuchungen und Analysen hat sich herausgestellt, dass Hunde, ebenso wie der Mensch, ihre Umwelt farblich wahrnehmen. Allerdings ist das Farbspektrum des Hundes, verglichen mit dem des Menschen, nicht so ausgebildet. Es ist jedoch sehr kontrastreich aufgebaut und reagiert wesentlich empfindlicher auf Licht und Bewegungen.

Farbspektrum des Hundes

Der Mensch kann ca. 200 Farbtöne unterscheiden. Hunde hingegen nehmen die Farbe Rot nicht wahr, da ihnen der zugehörige Farbrezeptor fehlt. Insgesamt ist das Farbspektrum eines Hundes im blauen Bereich angesiedelt. Generell sieht ein Hund längst nicht so scharf wie der Mensch. Sein Fokus liegt auf Bewegungen von Objekten oder Lebewesen. Man spricht hier von optischer Selektion, die darauf ausgelegt ist, sich bewegende Beutetiere in weiter Entfernung auszumachen.

Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen

Die Netzhaut des Hundes ist zusätzlich mit einer Schicht ausgestattet, die auftreffendes Licht reflektiert. Dadurch ist ein Hund in der Lage, bei Dämmerlicht wesentlich besser zu sehen als ein Mensch. Die fokussierten Bilder werden durch diese Schicht verstärkt, dass auch bei sehr schlechten Lichtverhältnissen eine ausgezeichnete Perzeption stattfindet. Sämtliche Lichtteilchen, die durch die Netzhaut gedrungen sind, werden von dieser Oberfläche nochmals auf der Netzhaut reflektiert. Die zusätzliche Schicht auf der Netzhaut ist beispielsweise die Ursache für die stark leuchtenden Augen von Füchsen oder Katzen, wenn sie vom Scheinwerferlicht erfasst werden.

Das Sichtfeld des Hundes

Zum Vergleich: Das menschliche Sichtfeld beträgt etwa 200 Grad. Bei Hunden hingegen liegt es bei rund 240 Grad. Dafür verantwortlich sind die seitlich stehenden Augen des Hundes. Allerdings ist sein räumliches Sehen eingeschränkt, da sich die Sichtfelder beider Augen weniger stark überschneiden als beim Menschen.

Die Trainer der Tophundeschule wünschen Ihnen und Ihrem Hund weiterhin viel Spaß und ein frohes, gesundes neues Jahr!

Posted in: Tipp des Monats

About the Author:

Detlev Schönfelder ist leidenschaftlicher Hundetrainer und Geschäftsführer der mobilen Hundeschule "Tophundeschule". Außerdem bloggt er zum Thema Hundeerziehung und Hundehaltung, schreibt Fachartikel für Magazine und ist Gast in verschiedenen TV-Sendungen zum Thema "Hundeerziehung". Für Ihre Fragen steht Ihnen Herr Schönfelder jederzeit mit Rat und Tat gerne zur Verfügung: (Tel: 040 - 64 68 98 12 | Mobil: 0172 - 27 16 69 7 | Mail: info(at)tophundeschule.de).

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